Die Stiftung
Émile Chambon, der in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht als Maler des Bruchs, sondern der Kontinuität verewigt wurde, blieb gegenüber den großen künstlerischen Strömungen seiner Zeit unabhängig. Als großer Liebhaber von Gustave Courbet, Caravaggio und Félix Vallotton zollte er ihnen immer wieder Tribut und setzte sich für die Verteidigung der gegenständlichen Malerei ein. Die Stiftung, die seinen Namen trägt, bemüht sich heute darum, sein Werk bekannt zu machen und seine Malerei zu fördern.
Émile Chambon
Émile Chambon wurde 1905 in Genf geboren und zählt zu den wichtigsten Schweizer Malern seiner Generation. Nachdem er die Ecole des Beaux-Arts besucht hatte, hielt er sich dank zweier Bundesstipendien in Paris auf und verkehrte dort mit hochrangigen Persönlichkeiten, darunter der Dichter Max Jacob. Chambon freundete sich mit der Schriftstellerin Louise de Vilmorin an, dank der er 1962 in der Galerie Motte ausstellte. In der Schweiz stellte er sowohl in Genf als auch in der Deutschschweiz aus und begeisterte ein sehr unterschiedliches Publikum, das in ihm einen Meister der Traummalerei erkannte.
Chambon behandelte alle Themen, bevorzugte jedoch mythologische Szenen und Genreszenen, denen er einen ausgesprochen modernen Geist einhauchte. Als Verfechter der figurativen Malerei ließ er sich nicht in eine bestimmte Kunstrichtung einordnen, sondern zog es vor, seine Unabhängigkeit zu bewahren.
Nicht nur Maler, sondern auch Sammler begeisterte er sich für die ersten Künste, die Malerei Courbets und Kuriositäten aller Art.
Er starb am 28. Oktober 1993 und hinterließ eine umfangreiche Sammlung von Werken, von denen sich viele heute in Schweizer Museen befinden.
Monographie 2011
Émile Chambon (1905-1993), der Zauber des Realismus von Philippe Clerc; Mitherausgeber: Stiftung Émile Chambon, Genf, und Somogy Editions d'Art, Paris.